Praxisausfallversicherung

Wann braucht man eine Praxisausfallversicherung

Im Gegensatz zu Angestellten, die mit einer Krankenversicherung gesundheitsbedingte Ausfallzeiten kompensieren können, stellt für Selbständige die Unterbrechung der Geschäftstätigkeit ein weitaus höheres Risiko dar. Mieten für Geschäfts- oder Praxisräume, aber auch für Kanzleien müssen weiter gezahlt werden, Kredit- oder Leasingraten sind regelmäßig fällig und Mitarbeiter müssen weiter entlohnt werden.

Auch eine Praxisvertretung muss oft eingestellt werden. So kann eine längere Ausfallzeit zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, im schlimmsten Fall sogar zur Insolvenz führen. Bei Ärzten besteht noch das Risiko, die Praxistätigkeit durch angeordnete Quarantäne unterbrechen zu müssen.

Aber nicht nur Krankheit kann eine Weiterführung der geschäftlichen Tätigkeit beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen, sondern auch die Beschädigung oder Zerstörung der Geschäftsräume durch äußere Einflüsse. Dieser Fall kann durch witterungsbedingte Umstände wie Sturm oder Hagel, aber auch nach Feuer, Wassereinbruch, Diebstahl oder Einbruch eintreten. Um diese Risiken zu minimieren, empfiehlt sich der Abschluss einer Praxisausfallversicherung.

Wer sollte eine Praxisausfallversicherung abschließen

Empfohlen wird die Versicherung besonders Ärzten, Rechtsanwälten und Notaren, aber auch für andere Freiberufler ist diese Versicherung möglich. Informieren Sie sich bei einem entsprechenden Anbieter. Im Internet sind eine Vielzahl von entsprechenden Versicherungsangeboten zu finden, aber auch aufschlussreiche Preisvergleichsportale.

Die Praxisausfallversicherung ist als ein Teil der Absicherung des Freiberuflers anzusehen. Den Verdienst- bzw. Gewinnausfall bei Krankheit sichert eine Krankentagegeldversicherung ab und für den Fall der Berufsunfähigkeit greift die private Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Aus versicherungsrechtlichen Gründen ist zu beachten, dass die Höhe der Versicherungssumme nicht den Gewinn überschreiten darf.

Was wird bei einer Praxisausfallversicherung versichert?

Um sicher zu sein, welche Schäden die von Ihnen gewählte Praxisausfallversicherung absichert, sollten Sie das Kleingedruckte im Versicherungsvertrag durchlesen. Dort sind nicht nur die abgesicherten Schadensfälle aufgeführt, sondern auch die Ausschlussklauseln.

Zu den versicherten Schadensfällen gehören bei den meisten Anbietern Krankheit, Unfall oder Quarantäne des Versicherungsnehmers sowie die Zerstörung der Praxis- bzw. Betriebsräume z.B. durch Brand, Blitzschlag, Explosion oder Unwetter. Aber auch bei Schäden durch Leitungswasser, Vandalismus, Raub oder Einbruchdiebstahl tritt der Versicherungsfall ein. Bei Zerstörung der Praxisräume zahlen die Versicherungen nur, wenn der Betrieb in den Räumen nicht mehr angemessen weiter geführt werden kann.

Was ist bei der Auswahl der geeigneten Versicherung zu beachten?

Die Auszahlung der Versicherungssumme im Schadensfall erfolgt erst nach einer im Versicherungsvertrag festgelegten Wartezeit nach Versicherungsbeginn. Beachten Sie diese Angaben in Ihrem Versicherungsvertrag. Oft wird in Sonderfällen, z.B. bei Quarantäne, der Vertrag auch sofort wirksam.

Schätzen Sie Ihre Versicherungssumme genau ein, damit Sie im Schadensfall ausreichend abgesichert sind. Die meisten Versicherer akzeptieren Ihre angegebenen Tagessätze bis zu einem festgelegten Betrag ohne Überprüfung.

Ähnlich wie bei einer KFZ-Versicherung gewähren Versicherer Rabatte, wenn die Versicherung über ein Jahr oder länger nicht in Anspruch genommen wurde. Im Schadensfall wird die Summe anschließend wieder erhöht.
Beachten Sie auch die Ausschlussklauseln im Vertrag, sonst gibt es im Schadensfall ein böses Erwachen. So werden z.B. Ausfallzeiten infolge einer Schwangerschaft, bei Unfällen durch sportliche Betätigungen oder nach Alkoholmissbrauch oft nicht mitversichert. Auch hier empfiehl es sich wieder, das Kleingedruckte zu lesen!

Wie kann ich die Versicherungssumme beeinflussen?

Sie haben die Möglichkeit, die Höhe Ihrer Versicherungssumme selbst zu beeinflussen. So bieten die Versicherer Modelle mit unterschiedlich hohen Karenzzeiten an. Je länger die Karenzzeit, also der Zeitraum zwischen Schadensfall und erster Auszahlung, desto günstiger ist die Versicherung.

Der Preis der Versicherung hängt auch davon ab, für welchen Zeitraum und bis zu welchem Alter Sie die Versicherung abschließen. Die meisten Versicherer bieten Ihnen diese Versicherung bis zu einem Altern von 60 bzw. 65 Jahren an. Sind Sie bei Vertragsabschluss älter als 50 Jahre, kann die Versicherung teurer werden.

Einige Anbieter geben Ihnen auch die Möglichkeit, nur Teile der Praxisunfallversicherung abzuschließen. Das ist dann besonders empfehlenswert, wenn es sonst Überschneidungen mit anderen Versicherungen gibt.

Die Praxisausfallversicherung ist empfehlenswert für die private Absicherung eines Freiberuflers. Bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden, sollten Sie sich gründlich informieren und das Preis-Leistungsverhältnis überprüfen.

 
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